Aktuelle Projekte
Archäotektur ist in der gesamten Schweiz und im süddeutschen Raum sowohl für kantonale Fachstellen wie Archäologie, Denkmalpflege und Immobilienbewirtschaftung als auch für Vereine und Privatpersonen tätig.
Wir informieren Sie gerne über unsere Arbeit und Tätigkeitsbereiche. Lassen Sie uns Ihr Interesse wissen und nehmen sie Kontakt mit uns auf. Aktuell beschäftigt sich Archäotektur mit folgenden Projekten aus den Bereichen Gutachten, Bauuntersuchungen und Analysen.
Arth SZ, ehem. Bauernwohnhaus
Bauhistorisches Gutachten für die Denkmalpflege Schwyz
Das bauhistorische Gutachten steht im Rahmen einer Voruntersuchung, um den Denkmalwert der ehem. Bauernwohnhausliegenschaft in Arth SZ und den Umfang der noch vorhandenen originalen Bausubstanz und ihrer Zeitstellung abzuklären. Das Wohnhaus ist mehrheitlich in Blockbauweise errichtet, wobei Fassadenpartien des Hinterhauses teilweise gemauert sind, und weist noch heute ein auffällig flach geneigtes Satteldach auf. Ursprünglich besass die Liegenschaft eine Bauinschrift von 1553, die heute jedoch nicht mehr vorhanden ist.
Trotz des bewohnten Zustandes und zur Abklärung von vorgängig formulierten Fragen konnten neben einer systematischen, raumweisen Begehung, bei der aufgrund fehlender Pläne die Geschossgrundrisse zeichnerisch-massstäblich erfasst wurden, Sondierungen angelegt werden. Zeitgleich fand eine dendrochronologische Beprobung statt, welche die ehem. Bauinschrift von 1553 bestätigte. Nebst dem analytischen Textteil umfasst das Gutachten ein Sondierungskatalog und die digital umgesetzten massstäblichen Plangrundrisse, die als Bauphasenpläne hinsichtlich Gründungsbau aufbereitet wurden.
Rotkreuz ZG, Wohnhaus mit Speicher
Fachbericht für die Denkmalpflege Zug
Im Vorfeld eines geplanten Umbauvorhabens einer Baugruppe aus einem Bauernwohnhaus in Blockbauweise und einem Speicher in Ständerkonstruktion waren Abklärungen zum aktuellen Zustand sowie der Schutzwürdigkeit insbesondere des Ensembleschutzes gefordert. Das Wohnhaus mit Speicher stellt den Rest eines grösseren Gehöfts in einem Weiler bei Rotkreuz ZG dar.
Das Wohnhaus ist in Blockbautechnik mit steilgiebligem Dach erstellt und stammt aus der Frühneuzeit, wohingegen der Speicher sehr viel jünger, um die Mitte des 19. Jahrhunderts als Ersatzneubau in Bohlen-Ständerbauweise errichtet wurde. Trotz der rezenten Zeitstellung beeindruckt der Speicherbau durch seine hohe qualitative Bauweise, im Speziellen durch das traditionelle Handwerkskönnen. Seine ungewöhnlichen Masse und die starke Befensterung warfen zudem Fragen betreffend zusätzlicher Funktionen nebst der reinen Lagerhaltung auf.
Schleitheim SH, ehem. Vielzweckbauernhaus
Detailinventar für die Denkmalpflege Schaffhausen
Der mögliche Verkauf der Liegenschaft und die Umbauwünsche des zukünftigen Besitzers lösten erste Abklärungen hinsichtlich des Umfangs der noch vorhandenen Bausubstanz und ihrer zeitlichen Stellung sowie Relevanz aus. Das ehem. Vielzweckbauernhaus mit Wohn- und Wirtschaftsbereichen stellt mit seinem markanten Fachwerkgiebel an erhöhter Lage ein für das Ortsbild wichtiges Element dar.
Im Rahmen eines Detailinventars wurde die Bau- und Besitzergeschichte des Vielzweckbauernhaus mit seinen An- und Nebenbauten mittels der zu beobachtenden Befunde vor Ort, der Auswertung von Archivalien sowie einer dendrochronologischen Beprobung des integral noch vorhandenen Primärbaus rekonstruiert. Das ausführliche Raumbuch sowie die Würdigung ermöglichen detailierte Einschätzungen von Bauelementen hinsichtlich ihrer Schutzwürdigkeit.
Das Vielzweckbauernhaus wurde 1690/91 oder kurz darauf errichtet und es stellt sich die Frage, ob es von Beginn an von zwei Parteien bewohnt und genutzt wurde. Die ausgewerteten Quellen zeigen, dass es sich beim bestehenden Gebäude um einen Neubau handelt und bereits vor dem ausgehenden 17. Jahrhundert an derselben Stelle ein Haus bestanden hat. Die Lage und die Nähe zur Kirche lassen zudem noch ältere Nutzungsphasen bspw. aus dem Frühmittelalter oder sogar aus römischer Zeit vermuten, welche sich in den noch ungestörten Bodenbereichen erhalten haben könnten.
Stadt Zürich
Inventarblätter für die Denkmalpflege Stadt Zürich
In der Stadt Zürich lösen geplante Bauvorhaben im grösseren Umfang oder Schutzmassnahmen an und von Inventarobjekten bei der städtischen Denkmalpflege automatisch erste Abklärungen in Form von Inventarblättern aus. Als Grundlagenpapier dienen sie der Entscheidungsfindung für den weiteren Umgang mit den Inventarobjekten. Bei den zu bearbeitenden Objekten kann es sich bspw. um Altstadtliegenschaften mit Baugeschichten über mehrere Jahrhunderte, um grossräumige Genossenschaftssiedlungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, um Bürokomplexe der 1940er Jahre oder aber um öffentliche Bauten wie Kirchen und Gemeinschaftszentren der 1970er Jahre, handeln.
Die Grundlagen für die Erstellung eines Inventarblattes umfassen eine Kurzbegehung des Äusseren und Innern mit fotografischer Dokumentation sowie Archiv- und Literaturrecherchen. Nebst einer zusammenfassenden Bau- und Besitzergeschichte werden eine kurze Baubeschreibung sowie eine Kurzwürdigung und ein Schutzzweck für das Objekt formuliert. Die Arbeiten für ein Inventarblatt erfolgen fokusiert, die Texte dazu werden kurz und prägnant formuliert.
Winterthur ZH, Altstadtliegenschaften
Bauhistorische Aufbereitung und Baubegleitungen für die Denkmalpflege Winterthur
Seit einigen Jahren werden die sog. Stefanini-Liegenschaften in der Altstadt von Winterthur durch die Terresta Immobilien AG renoviert und dem individuellen Liegenschaftencharakter und -managment gemäss modernisiert. Im Auftrag der Denkmalpflege Winterthur wurden von Archäotektur sieben Liegenschaften an der Steinberggasse bauarchäologisch begleitet.
Im Vorfeld der Umbauarbeiten erfolgten Archivrecherchen, um eine archivalische Bau- und Besitzergeschichte zusammen zu stellen. Zudem wurde der Ist-Zustand der Liegenschaften in Form von Raumbüchern vorgängig dokumentiert. Die anschliessenden Umbauarbeiten wurden unter enger Rücksprache mit der Bau-/Projektleitung von Terresta und der städtischen Denkmalpflege bauarchäologisch begleitet. Die während dieser Phase zu Tage tretenden neuen Bau- und Ausstattungsbefunde wurden verformungs- und massstabsgerecht zeichnerisch dokumentiert, systematisch beschrieben und fotografiert.
Neben hochwertigen Ausstattungselementen, die von mittelalterlichen Bohlenstuben bis zu reich stuckierten saalartigen Räumen des Historismus reichen, kam es immer wieder zu verblüffenden Entdeckungen. So geschehen im Spätsommer 2022 an der Steinberggasse 41, wo an der gassenseitigen Fassade unter dem Verputz eine nicht nur für Winterthur spektaktuläre und singuläre Malerei in Grissailletechnik von 1726 zum Vorschein kam.
Stein am Rhein SH, Kloster St. Georgen
Digitales Raumbuch für das Bundesamt für Kultur
Das ehemalige Benediktinerkloster St. Georgen geht auf eine Verlegung einer bestehenden Klostergemeinschaft vom Hohentwiel an den Rhein zu Beginn des 11. Jahrhunderts zurück. Die mittelalterliche Klosteranlage hat sich insbesonders in ihrer letzten gotischen Ausbauphase des 15. und beginnenden 16. Jahrhunderts überraschend gut erhalten und ist heute als Bundesmuseum öffentlich zugänglich.
Der heutige Bestand, der sich aus römischem Mauerwerk bis zu restaurierungszeitlichen Ergänzungen des 20. Jahrhunderts zusammensetzt, wird durch eine konsequente Begehung aller Räume und Beschreibung ihrer Ausstattung, Bauelemente und Konstruktionsweisen systematisch erfasst und seine historischen sowie restaurierungszeitlichen Schichten ermittelt und aufgezeigt. Die Daten werden zusammen mit den aufbereiteten Archivalien in ein digitales Raumbuch eingespiesen und raumweise eine Bau- und Restaurierungsgeschichte entwickelt. Parallel dazu werden die Ergebnisse als schematische Baualterspläne visuell umgesetzt. Die digitalen Raumdateneinträge werden zudem für Unterhaltsarbeiten, die Vermittlung und als Grundlagen für weitere Forschungsarbeiten genutzt.